Michèle Roberts, geboren am 20. 5. 1949 (zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Marguerite) als Tochter einer Französin (Monique Caulle) und eines Briten (Reginald Roberts) in Hertfordshire; die Familie lebte in Edgware (einem Vorort von London). Die Sommer der Kindheit verbrachte sie bei den französischen Großeltern in der Normandie (bei Etretat). Roberts besuchte eine katholische Konventschule; dann Universitätsausbildung am Somerville College, Oxford (B.A.), und University College, London (Ausbildung zur Bibliothekarin). Nach Abschluss der Universität arbeitete sie unter anderem als Bibliothekarin für den British Council in Bangkok (1973–74). In den 1970er Jahren war Roberts Teil der Londoner ‚Bohème‘ und künstlerischen Subkultur und arbeitete als Redakteurin des Lyrikteils der alternativen Magazine „Spare Rib“ (1974) und „City Limits“ (1981–83); in diese Zeit fiel auch ihr Debüt als Autorin, der Roman „A Piece of the Night“ (1978). Seitdem kontinuierliche und breit gefächerte literarische Produktion, die durch Arbeit u.a. als writer in residence in London ergänzt wurde. Roberts publizierte überwiegend erzählende Prosa (insbesondere Romane, aber auch zwei Kurzgeschichtenbände) und Lyrik mit feministischem Interesse und häufig autobiografischen Bezügen. 1992 Visiting Fellow für kreatives Schreiben an der Universität von East Anglia, an der sie ab Mitte der 1990er Jahre als Professorin für kreatives Schreiben tätig war (inzwischen emeritiert); 1995–96 ...